Der Lärm. Etappe 3 zur Mündung
Für den 26. Oktober kündigte sich ein schöner Herbstsonntag an. Schon um 10 Uhr morgens waren wir auf dem Weg zur U-Bahn, Richtung Garching Forschungszentrum, dem Startpunkt unserer 3. Etappe. Mit der Stadtgrenze verzog sich auch der Sonnenschein und wich einem milchigem Hochnebel. Manchmal, zaghaft fast, zeigte sich die Sonne als heller Punkt hinter Milchglas. Mit jedem Meter Richtung Erdinger Moos schwand aber die Hoffnung auf blauen Himmel.
Egal. Der Weg führt uns mal links-, mal rechtsseitig an der Isar entlang. Schön ruhig ist es. Nicht einmal mehr die ubiquitären Radlfahrer stören. Sonntag morgen.
Weit gefehlt. Lärm kommt auf. Wir können uns nicht entscheiden, was schlimmer ist: der stetige Lärm der Autobahn, manchmal gesteigert vom Höllenlärm der Maschinen, der ihre eigene Freiheit liebenden Motorradfahrermaschinen oder der anfangs fast unhörbare, sich dann langsam aufbauende Lärm der Flugzeuge, die knapp über uns erst aus dem Nebel tauchen. Dann spüren wir sie tatsächlich, wir vibrieren kurz mit und kreischend verschwinden sie im Anflug auf Landebahn 1 oder 2. So geht das nun bis fast nach Freising.
Es ist unerträglich. Und zu Fuß dauert es eben gut ein Fußballspiel ohne Verlängerung bis wir aus dem Gröbsten raus sind.
Der Weg selbst zeigt uns die Isar nur ab und an. Meist gehen wir auf einem Forstweg durch den Auwald.
Ein alter „Meilenstein“ zeigt uns unsere Aufgabe für das Restjahr. Nun gut. Für den heutigen Tag sind wir schon froh, wenn wir die 112,8 schaffen.
An den fransigen Ausläufern Weihenstephans entlang gelangen wir so nach Freising. Beherrscht vom Domberg.
Es ist jedem Freising Besucher nur anzuraten, den Aufstieg auf den Domberg nicht zu scheuen.
Die noch fast ursprünglichen Türme des Doms. Zur Rechten sieht man ein Gebäude, in dem Josef Ratzinger und Siegfried Lautenbacher ihren Studien nachgingen – gut, etwa zwei Dekaden versetzt und ich nicht während des Studiums, sondern als Fünftklässler im Domgymnasium.
Das Innere des Domes wurde im wesentlichen von den Asam Brüdern gestaltet. Das Hochaltarbild ist von Rubens. Man wollte sich halt nicht lumpen lassen. Leider aus der Hand etwas unscharf geworden. Hatte meinen Gorilla nicht dabei.
Und der Streifen da im Bild, ja, das ist das schöne Wetter, das wir gerne verpasst haben.
Ach ja. Sensationell. Der Regionalzug braucht 27 Minuten zum Hauptbahnhof.