„Mei, was woulln’s denn in Plattling ? ..“
10. September 15
„.. des is a ned interessanter als Landau“ sagt der Landauer Hotelier mit erstauntem Kopfschütteln. Und dann auch noch zu Fuß! Die niederbayerische Herzlichkeit sei gepriesen – an der touristischen Vermarktung der Region könnte man noch etwas arbeiten. Wir lassen uns davon nicht irritieren. Unser erster Weg geht zum Landauer Sporthaus, weil der Junior etwas Probleme mit seinen Fußballen hat. Wir schauen uns andere Einlagen an und werden auch fündig. Sehr netter und geduldiger Service im Sporthaus Strohhammer. Und das, obwohl sie wissen, dass sie uns ausser Einlagen nichst verkaufen können. So muss Einzelhandel (habe gerade gesehen, dass es auch zwei klasse fokussierte Onlineshops von ihnen gibt) !
Jetzt aber los an die Isar, wir sind spät dran. Wieder ein schöner, warmer Tag – ungefähr 23 km liegen vor uns.
Der Landauer Fischerverein ist ordnungsliebend. Die Boote liegen nicht halbverreckt im Wasser, sondern sind an Land gezogen. Und er macht gute Öffentlichkeitsarbeit. Alle 200m steht eine Infotafel mit einem oder zwei Isarfischen drauf. Nachteil: vor lauter Lesen rauscht unser Kilometerschnitt in den Keller – Wir sind aber verblüfft ob der Artenvielfalt.
Die Fußballen machen keinen Ärger mehr.
Wir laufen zielstrebig auf Plattling zu. Die Auenlandschaft verändert sich kaum. Die Froschdichte nimmt zu. Die angebiberten Bäume lassen sich längst nicht mehr zählen.
Was uns besonders wundert: es ist nichts, aber auch gar nichts los. Wenn wir 5 Radfahrern am Tag begegnen, ist das schon viel. Zu Fuss geht hier niemand, so hat es den Anschein.
Plötzlich sind die Berge wieder da.
Statt der Alpen ist es diesmal der Bayerische Wald. Das Ziel kommt näher. Für heute machen wir in Plattling Station in einem sehr angenehmen Hotel Gasthof am Bahnhof. Von dort ist es nicht weit nach Plattling City. Einen Buchladen jedoch suchen wir vergeblich. Es gab mal einen, sagt Yelp, doch der ist wohl weg. So manch anderes Ladengeschäft steht ebenfalls leer. Und dann haben wir uns auch noch die falsche Eisdiele ausgesucht. Gut, dass das Essen im Gasthof versöhnt hat.