Am Ufer eines Flusses mit kristallklarem Wasser

das dahineilt durch ein Bett aus geschliffenen Steinen, weiß und riesig wie prähistorische Eier. Gut, Vorderriß ist nicht Macondo und doch passt die Beschreibung wunderbar auf die Isar zwischen Sylvensteinsee und Vorderriß, unserer Übernachtungsstation bei dieser Etappe.

Fangen wir von vorne an: die Königsetappe von Bad Tölz bis mitten rein ins Gebirge hatte am Ende über 40 km. Aus drei Gründen haben wir uns Unterstützung geholt.

  1. Wir wissen in der Zwischenzeit um unsere Grenze.
  2. Wir können nicht einfach verkürzen, da alle Übernachtungen vorgebucht (was NUR hier in Fall/ Vorderiß tatsächlich nötig war, ex post ist man immer schlauer)
  3. Die Strecke ab südlich von Lenggries bis zur Sylvensteinbrücke mag zwar toll für Radler, nicht aber für Spaziergänger sein.

So haben wir uns für 14 km in ein Taxi gesetzt und uns am Stausee wieder aussetzen lassen. Nichts für Puristen, aber weise.

Aber von vorne und gleich mit dem nächsten Motzer. Wunderbare Gegend, zwischen Bad Tölz und Lenggries, oder?

Gott sei Dank gibt es keine Hörfotos (ok, ich weiß, Video). Denn was sich auf der anderen Isarseite abspielt, spottet jeder Beschreibung. „Deutsche Alpenstraße“ nennt sich dieser Moloch von Bundesstraße, einen Höllenlärm verbreitend. Grauenhaft. Da sind dann auch die Stoanamandl nicht so schön.

Auch wenn es so aussieht: wir haben auch heute keinen Tropfen abbekommen.

Weiter nach Lenggries. Da gibt es ein Café, Konditorei Strehler, Wanderer kommst Du nach Lenggries, der Eiswindbeutel ist ein Muss!

Am Bahnhof dann ein Taxi bestiegen. Am Anfang war ich etwas traurig, doch es gibt tatsächlich keinen anderen Fußweg als an der Straße entlang. So verpassten wir die Staumauer, danach gab es noch nicht einmal mehr Platz für Spaziergänger. Direkt vor der Brücke dann ausgestiegen.

Sollte es jemandem aufgefallen sein? Ja, ich habe mir in Tölz einen neuen Rucksack gekauft. Vorjahresmodell. Heruntergesetzt.

Die „Alpenstraße“ beherbergt jetzt Biker.. Noch schlimmer. Den Lärm der HD et al. Motoren hört man kilometerweit. Und es ist eine beliebte Gegend.

Hier sind wir am Isarzufluss. Wenig Wasser momentan.

Macondo ist überall. Hier die Überreste einer spanischen Galeere aus dem 15. Jhrdt.

„Dann sahen sie über zehn Tage keinen Sonnenstrahl. Der Erdboden wurde wieder weich und feucht wie vulkanische Asche, der Pflanzenwuchs heimtückischer, immer ferner klangen die Vogelschreie“ und der Lärm der Motorräder. Schließlich erreichten sie Vorderriß.

Sehr urig und gemütlich. Nur das kotzende Kind vom Nebentisch störte die Idylle.

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